Ingo Hütter, Reimar Holzinger

Die Lokomotiven der PKP 1918-1939

DGEG Medien, Werl, 2007

ISBN 978-3-937189-27-7

From the preface:

So mancher Leser wird sich wohl fragen: Was fasziniert an den Lokomotiven und Triebwagen der polnischen Staatsbahnen PKP in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen so sehr, dass zwei Lokomotivhistoriker sich mit diesem Thema jahrelang beschäftigen und die Resultate schließlich als Buch veröffentlichen? Nun, da ist zunächst einmal die Zusammensetzung des polnischen Lokomotivparks, der überwiegend aus ehemals preußischen Maschinen bestand, gefolgt von solchen österreichischen und russischen Ursprungs. Damit nicht genug: Dieser höchst vielfältige Triebfahrzeugpark wurde 1939 erneut aufgeteilt und bildete schließlich nach 1945 die Basis für den Lokomotivbestand der wieder gegründeten PKP. Die geschichtlichen Ereignisse führten dazu, dass die Entwicklung der Bahnen und ihrer Lokomotiven in Polen komplizierter verlief als irgendwo sonst in Europa – für den Lokomotivhistoriker eine umso faszinierendere Herausforderung. Zudem ist polnische Eisenbahngeschichte zu einem guten Teil auch deutsche und österreichische Eisenbahngeschichte.
Ein weiterer Grund, weshalb sich die beiden Autoren dieses Buches zunächst unabhängig voneinander, dann in immer intensiverer Zusammenarbeit mit dem Thema auseinandersetzten.Schon früh hatte sich herausgestellt, dass die vorhandenen Informationen sehr lückenhaft waren – so war bei einigen Gattungen des in den 20er Jahren erstellten PKP–Nummernschemas nicht einmal bekannt, welche Maschinen überhaupt in den Bestand der Polnischen Staatsbahn gekommen sind. Ein solcher Zustand weckt natürlich den „Forschergeist“ – und dieses Buch soll den aktuellen Stand der Recherchen präsentieren.Bei den Arbeiten zu diesem Buch stellte es sich heraus, dass es sehr schwierig war, entsprechende Informationsquellen zu finden. Im Gegensatz zu Deutschland und österreich scheint es im Polen der Zwischenkriegszeit keine „Eisenbahnfreunde“ und „Amateur–Historiker“
gegeben zu haben, auf deren Aufzeichnungen man hätte zurückgreifen können. Beim Zusammenbruch des Polnischen Staates im Jahre 1939 und während der Verwaltung großer Teile des PKP–Netzes durch Organe des deutschen Staates (Deutsche Reichsbahn und Ostbahn) ist offenkundig die Mehrzahl der Dokumente aus der Zeit der Entstehung der Bahnverwaltung „PKP“ verloren gegangen oder vernichtet worden. Erhalten geblieben
sind lediglich eine Lokomotivliste der Direktion (DOKP) Warschau von 1920, eine von dem bekannten Leiter des Versuchs–Dezernats Professor A. Czeczott Ende 1926 verfasste Sammlung technischer Daten der PKP–Lokomotivbauarten inklusive der jeweiligen Stückzahlen, ein 1935 erstelltes Kesselbuch der PKP sowie einige den Lokomotivdienst betreffende Ausgaben des Amtsblattes des Verkehrsministeriums. Diese schwierige Quellenlage machte es notwendig, auf nicht–polnische Archivbestände zurückzugreifen. Die 1918 aus ehemals preußischen, österreichischen und russischen Bahnstrecken gebildete PKP erhielt ihren Fahrzeugpark durch zwei im Rahmen der Friedensverträge von 1919 eingerichtete internationale Kommissionen zugewiesen – der „Tanaka“–Kommission in Berlin für Lokomotiven aus Deutschland sowie der „Dent“–Kommission in Wien für österreichisch–ungarische Lokomotiven. Da die Akten dieser Kommissionen in deutschen und österreichischen Archiven fast vollständig erhalten geblieben sind, konnten sie als Quellen herangezogen werden. über die aufgrund des Friedensvertrages von Riga durch Sowjetrußland an Polen abgetretenen Lokomotiven konnten dagegen keine Dokumente aufgespürt werden.

Some extracts from the book (as PDF files):

Even if you work precisely some errors always find their way into the final book. Here the current corrections.